Auch am letzten Stück auf der Costa de Sol hat sich das Verkehrsaufkommen und der Zustand der Straße nicht geändert. Weiter ging es auf der Bundesstraße. 4-spurig mit Fahrbahnteiler. Für die Radfahrer ein keiner Streifen. Lauter Asphalt macht es fast unerträgich auf dieser Straße zu fahren. Aber es gibt keine Alternativen. Also einfach durch. Wetter war so, als man glauben würde, jeden Moment geht ein Gewitter los. Aber es kam nicht. Kurz vor Gibraltar zeigte mir mein Navi, runter von der gehaßten Bundesstraße und es führt ein Weg unten am Meer nach Gibraltar. Ich fuhr die schöne, steile Straße hinunter zum Meer. Unten eine wunderschöne, elegante Ferienanlage. Aber kein Weg. Nur den Sandstrand entlang könnte man 4 km latschen um nach Gibraltar zu kommen. Mit meiner Konfiguration unmöglich. Also wieder den ganzen Hang hoch. 12-14 % Steigung. 1,5 Stunden verloren. Wieder auf dioe Bundestraße und nach La Linea. Die Grenzstadt. Mir wurde gesagt, lieber in Spanien zu nächtigen, den in Gibraltar sind die Hotelpreise sehr hoch. Bei der Hotelsuche hat mich noch der Patschen Nr.3 überrascht. Mitten in der Stadt, um 19:00 Uhr Schlauch wechseln, war auch keine Gaudi. Den berühmten Felsen von Gibraltar, der für mich ein Fixpunkt war, sah ich jetzt in Natura. Zwar im Nebel gehüllt, aber immerhin.
Nach einer Nacht in einem billigen Hostal ging es morgens gleich nach Gibraltar. Paßkontrolle und dann geht es quer über das Rollfeld des Flughafens in Richtung Stadt. Wenn ein Flugzeug landet, wird einfach die Straße gesperrt. Interessante Variante. Bei typisch britischen Wetter schaute ich mir die Stadt an. Es war Sonntag und die meisten Geschäfte hatten geschlossen. Es war etwas ruhiger. Mit Genuß kaufte ich mir einen Kaffee, setze mich nieder und beobachtetre das Geschehen. Nach 2 Stunden war Gibraltar für mich erledigt.
Das nächste Ziel war Sevilla. Zu schaffen in 2 Etappen. Dabei fuhr ich durch einen Nationalpark. Meist gibt es beim Begriff "Nationalpark und ähnliches" Steigungen. Ja, auch diesmal. 60 km nur auf- und ab. Weit und breit keine Ortschaft. 60 km nur Gegend. Durch den gesamten Nationalpark zieht sich die Autobahn. Der Radfahrer fährt daneben auf der Servicestraße. Schlußendlich hatte ich ein 18 km lange Abfahrt und die endete in Alcala. Dort war gerade ein riesiges Volksfest. Mit großer Mühe konnte ich mein Rad durch die Menschenmassen jonglieren, um auf der anderen Seite wieder weiterfahren zu können. Auf fast leeren Landstraßen fuhr ich weiter bis Arcos. Der Hauptort der "weißen Dörfer". Wunderschön. Gutes Hotel und gut geschlafen ging es am nächsten Tag in Richtung Sevilla.
Die Landschaft änderte sich. Waren zuerst Berge, kamen danach sanfte Hügellandschaften und kurz vor Sevilla wurde es flach. Die 80 Km bis Sevilla ging es durch Agralandschaften. Gott sei Dank ohne diese Plastikhallen.
Sevilla, die Hauptstadt der autonomen Region Andalusiens, mit rund 700.000 Einwohnern, ist eine sehenswerter Ort. Ich nahm mir die Zeit ins historische Zentrum zu fahren und diese schönen Bauten und Parkanlagen zu besichtigen. Wunderbare Radwege durchziehen die Stadt. Nach der Besichtigung und den damit verbundenen Lärm und Wirbel, war ich wieder froh, weiterfahren zu können. Ca. 20 km nach Sevilla machte ich wieder Stadtion. Da sitze ich nun und schreibe meine Eindrücke nieder. Jetzt muss ich noch die Feinplanung für den Rest der Tour vorbereiten. Übrigens war heute ein heißer und schöner Tag.
LG Franz
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